Unser Behandlungskonzept

Wir orientieren uns an einer ganzheitlichen Sichtweise des Menschen. Deshalb ist es uns wichtig, bei der Therapieplanung und Behandlung von Sprachstörungen auch die motorische und sensorische Ebene, die Kognition, sozial-emotionale Faktoren und kommunikative und interaktive Strategien mit zu berücksichtigen.

Eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen und Institutionen wie Kindergärten, Schulen oder Pflegeheimen ist für uns selbstverständlich.

In der Kindertherapie werden die sprachtherapeutischen Inhalte spielerisch vermittelt, um für die Kinder eine Atmosphäre zu schaffen, die Sprechfreude fördert und sprachliche Veränderung herbeiführt.

In der Erwachsenentherapie ist unser Ziel das Erlangen einer verbesserten kommunikativen Teilhabe am Leben, in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz. Im Vordergrund der Rehabilitation steht unser Patient mit seinen sprachlichen Problemen und Ressourcen, die die Basis für die sprachtherapeutische Maßnahme bilden.

Hausbesuche

Neben den Therapieanwendungen in den Praxisräumlichkeiten führen wir verordnete Hausbesuche im persönlichen Umfeld der Patentinnen und Patienten durch.

Institutionen

Im Rahmen der ärztlichen Delegation therapieren wir unsere kleinen und großen Patientinnen und Patienten gerne auch in integrativen Kindergärten, in Schulen, in Krankenhäusern und in Pflegeheimen.

Sprachstörungen

Sprachstörungen, die nach dem Abschluss der Sprachentwicklung erworben werden, bezeichnet man als Aphasie. Aphasien können das Sprachverständnis, die Sprachproduktion, das Lesen oder auch das Schreiben betreffen. Ursache hierfür können z.B. ein Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma sein.

Sprechstörungen

Zu den Sprechstörungen, die nach dem Abschluss der Sprachentwicklung erworben werden, zählen die Dysarthrie und die Sprechapraxie

Bei der Dysarthrie ist die Steuerung und Ausführung der Sprechbewegungen gestört. Dysarthrien zeigen sich unter anderem in Veränderungen des Redeflusses, der Verständlichkeit oder der Sprechlautstärke. Ursache können z.B. ein Schlaganfall, eine Tumorerkrankung oder auch neurologische Erkrankungen wie z.B. M. Parkinson, Multiple Sklerose oder ein Schädel-Hirn-Trauma sein.

Bei einer Sprechapraxie ist die Planung und Koordination der Sprechbewegungen gestört. Häufig zeigen Betroffene Suchbewegungen beim Sprechen. In der Regel ist ein Schlaganfall die Ursache für dieses Störungsbild.

Stimmstörungen

Störungen der Sprech- und Singstimme werden auch als Dysphonie bezeichnet. Häufig klingt die Stimme heiser und rau. Ursache können funktionale Überlastungen der Stimme oder Erkrankungen im Bereich der Stimmlippen sein, wie z.B. Lähmungen oder Knötchen. Auch psychische Belastungen können verursachend sein.

Schluckstörungen

Schluckstörungen werden in der Fachsprache als Dysphagie bezeichnet. Die am Schlucken beteiligten Strukturen sind in ihrem Zusammenspiel gestört. Ursachen können z.B. ein Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma, Tumore im Kopf-Hals-Bereich und neurologische Erkrankungen wie M. Parkinson, Multiple Sklerose oder Amyotrophe Lateralsklerose sein.

Gesichtslähmungen

Eine Gesichtslähmung oder auch faziale Parese kann eine oder beide Gesichtshälften betreffen. Sie zeigt sich z.B. durch einen herabhängenden Mundwinkel und eine eingeschränkte Mimik. Ursache hierfür sind z.B. bestimmte Virusinfektionen, Nervenschädigungen oder Schlaganfälle.

therapeutische Nachsorge nach Cochlear-Implantat-Versorgung

Beim Cochlea-Implantat handelt es sich um ein elektronisches Hilfsgerät, das die Funktion des Innenohrs übernimmt. Elektrische Impulse stimulieren den Hörnerv. Die so erzeugten Signale können vom Gehirn weiterverarbeitet werden.

Sprachentwicklungsstörungen

Von Sprachentwicklungsstörungen spricht man, wenn der Spracherwerb eines Kindes nicht altersgemäß oder auf ungewöhnliche Weise verläuft. Störungen, die die Sprachentwicklung betreffen, können sich auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen zeigen. Häufig ist die Aussprache betroffen, aber auch in der Grammatik, im Wortschatz, im Sprachverstehen und im Kommunikationsverhalten können sich Abweichungen von der typischen Sprachentwicklung zeigen. Die Ursachen sind vielfältig. Sie reichen von einem zu geringen Sprach- und Sprechangebot, über Einschränkungen der Gedächtnisleistungen bis zu nicht alternsgemäßen Wahrnehmungs- und Bewegungsleistungen und deren Verarbeitung. Oft bündeln sich verschiedene Ursachen.

Redeflusstörungen

Unter den Begriff Redeflussstörungen werden Stottern und Poltern gefasst.

Beim Stottern ist das Sprechen durch unfreiwillige Blockaden, Dehnungen oder Wiederholungen gekennzeichnet. Zusätzlich zu diesen Kernsymptomen kommen häufig weitere Symptome dazu, wie z.B. Ängste, Vermeidung von bestimmten Wörtern oder körperliche Anspannung.

Beim Poltern ist das Sprechtempo zu schnell und unrhythmisch. Laute werden ausgelassen oder verschmolzen. Häufig sind auch Erzählungen unzusammenhängend.

Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED)

Die Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED) ist eine Sprechstörung, die die Artikulation betrifft. Betroffene Kinder können die Sprechbewegungen nicht ausreichend planen und steuern. Häufig kommt es zu Suchbewegungen. Viele Kinder mit VED fangen auffällig spät selbst an zu sprechen, aber haben ein altersentsprechendes Sprachverständnis. Die Ursachen für VED sind noch ungeklärt.

Störungen des Schluckmusters

Häufig fallen im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung Störungen des Schluckmusters auf. Oft wird beim Schlucken mit der Zunge gegen die Zähne gepresst. Häufig geht dies mit einer fehlerhaften Zungenruhelage einher. Um den Erfolg der kieferorthopädischen Maßnahme zu sichern, ist es sinnvoll, das Schluckmuster und die Zungenruhelage zu korrigieren.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen

Bei der auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AVWS) ist die Verarbeitung und Speicherung von Sprachlauten im Gehirn betroffen, obwohl das Hörvermögen intakt ist. Dies kann dazu führen, dass feine Unterschiede zwischen ähnlichen klingenden Lauten nicht korrekt wahrgenommen werden, oder dass Störlärm, wie z.B. in der Klasse, nicht ausgeblendet werden kann. Diese Beeinträchtigung kann die Ursache für eine Lese-Rechtschreibschwäche sein.

Unterstützte Kommunikation (UK)

Bei Kindern, die sich nicht oder nur eingeschränkt äußern können, bestehen verschiedene Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation. So können beispielsweise über Gebärden oder Symbole Bedürfnisse und Ideen kommuniziert werden. Auch technische Hilfsmittel mit und ohne Sprachausgabe können genutzt werden, um die Kommunikation zu ermöglichen.

Christian Boeck

Dipl./ Med Sprachheilpädagoge
Akad. Sprachtherapeut (dbs)
Funktioneller Dysphagie Therapeut (FDT)
UK-Bliss-Therapeut

Vertreter für PraxisinhaberInnen in Bremen und Umgebung des Deutschen Bundesverbandes für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs).

Kassenprüfer der Landesgruppe Bremen der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (dgs).